Polydaktylie
Definition:
Polydaktylie bezeichnet eine genetisch bedingte Besonderheit, bei der Katzen mehr Zehen als üblich haben. Statt der normalen fünf Zehen an den Vorderpfoten und vier an den Hinterpfoten besitzen polydaktyle Katzen oft sechs oder sogar mehr Zehen.
Ursprung und Häufigkeit:
Die Maine Coon ist eine der bekanntesten Katzenrassen, bei der Polydaktylie auftritt. Historisch wurde dieses Merkmal besonders häufig in Nordamerika beobachtet. Es wird vermutet, dass die zusätzlichen Zehen den Katzen im rauen Klima Neuenglands Vorteile boten, zum Beispiel beim Klettern oder beim Laufen im Schnee.
Genetische Grundlage:
Polydaktylie wird durch ein dominantes Gen vererbt. Das bedeutet, dass bereits ein Elternteil mit diesem Merkmal es an seine Nachkommen weitergeben kann. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine harmlose genetische Variation.
Gesundheitliche Aspekte:
- In den meisten Fällen verursacht Polydaktylie keinerlei gesundheitliche Probleme.
- Zusätzliche Krallen müssen jedoch regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden, da sie manchmal nicht gleichmäßig abgenutzt werden und einwachsen können.
- Tierärzte empfehlen daher, polydaktyle Katzen regelmäßig auf Krallenprobleme zu überprüfen.
Zucht und Anerkennung:
In vielen Zuchtverbänden wird Polydaktylie bei Maine Coons als zulässiges Merkmal angesehen, in anderen jedoch nicht. Einige Züchter erhalten bewusst diese genetische Linie, während andere sie vermeiden. In den USA gibt es sogar eigene Zuchtlinien der sogenannten „Polydaktyl-Maine-Coon“.
Besonderheiten im Alltag:
Polydaktyle Katzen wirken oft, als hätten sie „Daumen“ oder richtige „Handschuhe“. Viele Halter berichten, dass ihre Tiere damit besonders geschickt sind – sei es beim Greifen von Spielzeug, beim Öffnen von Türen oder beim Klettern.